Kleine Einzelhändler wären die Verlierer verlängerter Öffnungszeiten. Nach einer neuen Forsa-Umfrage möchten lediglich 22,9 Prozent der Ladeninhaber länger öffnen. Mehr als ein Drittel des Handels (36,6 Prozent) halten die derzeitigen Öffnungszeiten bereits für zu lang. 40,8 Prozent finden die aktuellen Öffnungszeiten ausreichend.
Das Ergebnis einer Umfrage der AGS-Mitte unter den Einzelhändlern in Billstedt war noch deutlicher: Von 37 Befragten wollten nur zwei Betriebe länger öffnen.
Die Erfahrung auf St.Pauli mit einem am Sonntag geöffneten Discounter zeigt: Gerade die Ketten des großflächigen Lebensmittelhandels mit ihren günstigen Lohnstrukturen können es sich leisten auch am Sonntag die Türen zu öffnen. Verlierer währen die Fachgeschäfte, in denen oft die Inhaber selbst hinter dem Tresen stehen. Bei eine Verlängerung der Öffnungszeiten müssten diese entweder ihre Arbeitszeit unerträglich ausdehnen. Zusätzliche Arbeitskräfte können die Geschäfte oft nicht einstellen, da verlängerte Öffnungszeiten nicht zum mehr Umsatz führen.
Besonders betroffen wären die Einzelhandelsgeschäfte in den Einkaufszentren, in denen das Centermanagement die Öffnungszeiten vorschreibt.
Die Fachhandelsgeschäfte mit ihrem breit gefächerten und oft besonderen Angebot machen einen wesentlichen Anteil an der unverwechselbarkeit des Schoppingerlebnisses in der Innenstadt aus. Touristen aus anderen Städten werden nicht durch die weltweit uniformen Ketten und Franchisegeschäfte angelockt.
Deshalb unterstützt AGS die Initiative der SPD Hamburg-Mitte die derzeit geltende Regelung zur Sonntagsöffnung abzuschaffen. Entsprechende Anträge werden in allen Bezirksversammlungen eingebracht.
Ausgenommen von diesen Sonntagsöffnungsverbot sind bei Straßenfesten lediglich die unmittelbar angrenzenden Geschäfte. Bisher galten einheitlich vier Sonntage für ganz Hamburg.